Verwendung der MAPI-Schnittstelle
Bei einer Neuinstallation wird eine Verbindung via MAPI nicht mehr in der Konfigurationsoberfläche angeboten, sondern nur noch die EWS-Schnittstelle.
Die MAPI-Schnittstelle und die damit verbundenen Features können aber noch über einen Registrierungsschlüssel reaktiviert werden.
Schlüssel: /OPTIMAL SYSTEMS/OsExchange; Zeichenfolge: EnableDeprecatedMAPI Wert: true
Bei Updates von bestehenden Installationen bleiben die MAPI-Verbindungsoption und damit verbundene Features aktiv und können auch nach einem Update weiter ohne Konfigurationsänderungen verwendet werden.
Für die Verbindung mit MAPI zwischen enaio® exchange und dem Exchange Server wird auf dem Installationsrechner eine Outlook-Installation – 2016, 2019 – sowie ein Outlookprofil benötigt. Das Outlookprofil muss unter dem Benutzer mit zumindest lokalen Administrationsrechten, unter dem der enaio® exchange-server als Dienst ausgeführt werden soll, angelegt werden.
Dazu meldet man sich als der Dienstbenutzer an MS Windows an und startet MS Outlook. Dort kann dann über die Option 'Kontoeinstellungen' das Profil angelegt werden. Beim ersten Ausführen von MS Outlook startet der Dialog zum Profilanlegen automatisch.
Für dieses Profil schalten Sie über die manuellen Servereinstellungen den Exchange-Cache-Modus aus.
Der Zugriff auf den Exchange Server erfolgt über das Outlook/MAPI Profil des Benutzers, der im Konsolenmodus am Arbeitsplatz angemeldet ist oder im Dienstmodus über den Dienstbenutzer. Dessen Zugriffsrechte auf Postfächer begrenzen die Möglichkeiten zur Übernahme von E-Mails.
Die Zugriffsrechte lassen sich durch Konsolenbefehle auf die gesamte Postfachdatenbank einstellen.
Beispiel für Exchange 2016:
Add-MailboxPermission -Identity <MailboxIdentity> -User <DelegateIdentity> -AccessRights FullAccess
-
<MailboxIdentity> ist die Datenbank, auf deren Postfächer die Berechtigungen erteilt wird.
-
<DelegateIdentity> ist der Benutzer, der die Berechtigungen bekommen soll.
Unabhängig von diesen Zugriffsrechten können in enaio® exchange-administrator Konfigurationen für die Postfächer aller Benutzer vorgenommen werden, die dem Benutzer über Leserechte im Active Directory angezeigt werden.
Die Journal-Verlinkung des enaio® exchange basiert auf den im Exchange-Adressbuch hinterlegten Informationen. Zu Ermittlung derjenigen E-Mail-Empfänger, in deren Ablagebereichen bei der Journalablage ein Verweis der E-Mail abgelegt werden soll (Option: 'automatisch verlinken'), werden die Adressinformationen genutzt, die über die MAPI-Schnittstelle aus dem E-Mail-Objekt ausgelesen werden. Die übergebenen Empfänger-Adresseinträge werden daraufhin untersucht, ob sie einen Windows-Account-Alias beinhalten (Feld PR_ACCOUNT). In diesem Fall handelt es sich um einen internen Empfänger, für den eine E-Mail-Verknüpfung angelegt wird. Andernfalls wird der Empfänger als 'extern' betrachtet und es wird keine E-Mail-Verknüpfung angelegt.
Der Zeitpunkt, zu dem die Adressauflösung durchgeführt wird, kann vom enaio® exchange nicht beeinflusst werden. Journal-E-Mails sind im Allgemeinen zum Zeitpunkt der Verarbeitung durch den enaio® exchange Dienst bereits vom Exchange Server gegen das Adressbuch aufgelöst worden. enaio® exchange führt keine eigene (heuristische) Suche von Adressbestandteilen gegen das Exchange-Adressbuch durch, da dabei die Gefahr von uneindeutigen Treffern oder Falschtreffern bestünde und da es sich bei dieser Funktion um einen datenschutzsensiblen Bereich handelt.
Um eine erwartungsgemäß funktionierende enaio® exchange Journal Postfachverknüpfungsfunktion zu ermöglichen, ist daher sicher zu stellen, dass der Exchange-Adressbuchabgleich zuverlässig funktioniert.
Die Ergebnisse des Exchange Adressbuchabgleichs lassen sich in MS Outlook durch Doppelklick auf einen Empfängernamen einer E-Mail überprüfen: Als 'intern' ermittelte Empfänger zeigen dabei ein Infofenster mit den Registern 'Kontakt', 'Organisation' und 'Mitglied von'. Bei externen Empfängern ist lediglich das Register 'Kontakt' vorhanden. In den MAPI-Eigenschaften haben die internen Empfänger im Feld 'PR_ADDRTYPE' den Wert 'EX', die externen Empfänger den Wert 'SMTP'. Für unversandte E-Mails lässt sich der Adressbuchabgleich durch die Funktion 'Namen überprüfen' auslösen.