Leitfaden Datensicherung
Der vorliegende Leitfaden soll Sie in die Lage versetzen, einen vollständigen Sicherungsplan für Ihre enaio®-Umgebung zu erstellen. Dies ist notwendig, um im Falle von Datenverlust, beispielsweise bei Hardwarestörungen, Datenbankstörungen, mutwilliges Löschen von Daten, eine möglichst vollständige Wiederherstellung der Daten und des Systems zu ermöglichen.
Dieses Dokument richtet sich an administrativ Verantwortliche des enaio®-Systems, aber auch an die Verantwortlichen für Betriebssystem und Datenbank. Zum Verständnis des Dokuments sind detaillierte Kenntnisse des enaio®-Systems notwendig.
Die folgenden Abschnitte vermitteln Ihnen das notwendige Wissen, um eine vollständige Sicherung zu konfigurieren und das System im Falle von Datenverlust zu rekonstruieren.
Wenn Sie Fragen haben, dann wenden Sie sich an die Support-Hotline Ihres zuständigen OPTIMAL SYSTEMS Partners bzw. an den Helpdesk von OPTIMAL SYSTEMS.
enaio®-System
enaio® ist ein komplexes System in 3-Tier-Architektur, das aus einer Vielzahl von Einzelmodulen besteht. Die wesentlichen Module sind der Anwendungs-Server (bzw. eine ganze Server-Familie), die Client-Anwendungen, die administrativen Werkzeuge, die Datenbank, die Kerndienste, die Microservices und die eingesetzten Systeme zur Langzeitarchivierung.
Für ein Sicherungskonzept müssen alle diese Einzelmodule berücksichtigt werden. Um eine Einschätzung hinsichtlich des Sicherheitskonzepts vornehmen zu können, müssen Dokumenten-und Informationsflüsse in enaio® betrachtet werden.
Dokumenten-und Informationsflüsse
Im Folgenden werden die wichtigsten Dokumentenflüsse betrachtet:
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Erfassung und Bearbeitung von Dokumenten
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Archivierung von Dokumenten
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Bearbeitung/Bereitstellung der Dokumente über die Kerndienste
Erfassung und Bearbeitung von Dokumenten
Beim Erfassen von Dokumenten mit einer enaio®-Client-Anwendung (enaio® client, enaio® webclient oder enaio® capture), wird zunächst durch die Client-Anwendung ein neues Objekt in der Datenbank angelegt und die erfassten Metadaten in die entsprechende Objekttabelle geschrieben. Dann wird das digitale Dokument durch den Client an den Anwendungs-Server übertragen. Dieser speichert das Dokument im Arbeitsbereich WORK. Dabei erzeugt der Anwendungs-Server anhand der Objekt-ID und des Haupt-und Untertyps des Dokuments einen Standort im WORK-Bereich. Je nach Konfiguration werden während oder nach der Erzeugung die Dokumente noch umgewandelt, einer Volltextindexierung unterzogen oder an weitere Komponenten zur Verarbeitung übergeben.
Archivierung von Dokumenten
Bei der Archivierung werden die Dokumente durch den Anwendungs-Server auf die entsprechenden Archivmedien oder virtuellen Server kopiert und der neue Standort des Dokuments in der Datenbank vermerkt. Wenn die Spiegelung von Archivmedien in der Medienverwaltung des Anwendungs-Servers aktiviert ist, wird das Dokument neben dem Hauptmedium gleichzeitig auch auf das Spiegelmedium geschrieben. Des Weiteren wird das Dokument auf Dateisystemebene per Hardlink aus dem WORK-Bereich in den CACHE-Bereich verschoben. Bei aktiviertem Archivbackup wird ein weiterer Hardlink für das Dokument im Backup-Verzeichnis des Servers angelegt. Das Dokument befindet sich nach der Archivierung also an vier Standorten (Medium bzw. virtueller/externer Archivserver, Spiegelmedium bzw. Spiegelserver, CACHE-Bereich, BACKUP-Verzeichnis), wobei der CACHE-Bereich und das BACKUP-Verzeichnis nur temporäre Standorte sind.
Im Rahmen der allgemeinen Administration sollte der ordnungsgemäße Verlauf der Archivierung geprüft werden. Dies sollte stichprobenartig für jeden archivierten Dokumenttyp erfolgen. Danach kann ein vorhandenes Medienverzeichnis im BACKUP-Verzeichnis des Anwendungs-Servers gelöscht werden.
Bei Verwendung von virtuellen Archivservern hat das BACKUP-Verzeichnis die gleiche Struktur wie das WORK-Verzeichnis. Die Dateien darin können jederzeit in einen Sicherungsbereich verschoben oder bei Bedarf gelöscht werden.
Kerndienste
Kerndienste sind enaio® gateway als Kommunikationsschnittstelle, enaio® documentviewer als Anzeigedienst und die REST-Schnittstelle enaio® appconnector. Die Kerndienste sind Standardkomponenten von enaio®, die für den Betrieb der Plattform und dem reibungslosem Zusammenspiel der einzelnen enaio®-Komponenten erforderlich sind.